Galerieausstellung 1. Quartal 2015
"Korte, Korte, Korte"
Konzentration, Prozess, Entfaltung
Cora Korte - Suscha Korte - Manfred Korte
Ausstellungsdauer: 17.01. - 27.03.2015
Liebe Besucherinnen und Besucher unserer Galerie Wilhelminenhaus in Kiel,
mit der Vernissage am Samstag, den 17. Januar hat das neue Ausstellungsjahr auf ganz besondere und wertvolle Weise begonnen. Der Galerieleiter, Dr. Yorck Walpuski, eröffnete die Ausstellung vor zahlreichen Gästen, die sich auf den drei Etagen des Wilhelminenhauses eingefunden hatten. Dabei stellte Dr. Walpuski die drei Künstler Manfred Korte, Suscha Korte und Cora Korte ausgiebig vor und konnte damit auch den Titel der Ausstellung „Korte Korte Korte“ für so manchen Gast verdeutlichen. Erstmals stellen die drei Künstler gemeinsam ihre Werke aus und obwohl aus einer Familie kommend, könnte ihre Kunst nicht unterschiedlicher sein.
Der emeritierte Universitätsprofessor, Prof. Dr. Manfred Korte, präsentiert im Wilhelminenhaus einen Teil seiner grafischen Arbeiten, die zum einen aus Kupferstechkunst und dem damit verwandten Verfahren der Radierung und Ätzkunst und zum anderen aus Walzendruck bestehen. Dabei verwendet der in Kiel lebende Künstler nicht nur Papier als Bildträger, sondern auch Karton aus verschiedenstem Verpackungsmaterial. Seine Kunst geht auf die Charaktereigenschaften des einzelnen Materials ein, wobei von entfremdeten Fotografien bis zu abstrakt gemalten Bildern nahezu jede künstlerische Ausdrucksform vertreten ist. Korte selbst sagt, dass Spontanität die höchste Form der Konzentration sei. Seine Bilder sind direkt und impulsiv und dennoch bergen sie eine beeindruckende Pointiertheit in dem, was sie zeigen und wie Korte dies darstellt. Der Künstler verdeutlicht dabei, dass seine Kunst Gedächtnisstücke seien, so dass er jedem Betrachter durch seine Bilder automatisch einen Teil seiner eigenen Erinnerungen mitgebe.
In den Werken der studierten und international tätigen Künstlerin Suscha Korte wird eine andere Form der Konzentration sichtbar. Ihre Bilder, so sagt die mittlerweile in Köln lebende Malerin, komprimieren das Wesen der Menschen auf das, was ihnen allen gemein sei. Dabei zeigt die Künstlerin eine beispiellose Sensibilität für ihre Umgebung und drückt damit in jedem ihrer Bilder auch ihr eigenes inneres Wesen aus. Korte stellt großformatige Ölmalerei aus, die unterschiedliche Kunstformen, wie z.B. Graffiti und Porträts, miteinander vereint. Dabei zeigen ihre Werke eine so treffende Scharfsinnigkeit für das Wesen des Menschen, dass man in jedem Bild auch immer etwas zum Nachdenken oder Schmunzeln finden kann. Ihre naturalistischen Bilder und die Farbintensität ihrer Werke lassen den Betrachter vollends in ihre Kunst eintauchen, so dass dieser gar nicht mehr davon auftauchen möchte.
Die studierte und ebenfalls international tätige Kieler Künstlerin Cora Korte zeigt gleichermaßen eine Vielfalt an Techniken und Materialien in ihren Werken, wobei diese völlig anders ausgestaltet sind.Die hoch anerkannte Künstlerin konzentriert sich in ihrer Kunst auf die Wirklichkeit. Sie sagt, dass Menschen sich ihre Wirklichkeit verschleiern würden, um Kontrolle und Macht zu gewinnen und sich damit den angstmachenden Fragen im Leben nicht stellen würden. Ihre Ölbilder und Hinterglasmalereien eröffnen dem Betrachter den Blick auf diese verschleierten Wirklichkeiten und entwaffnen diese damit zugleich. Dabei legt Korte alle gestellten und nicht beantworteten Fragen offen, die durch den Betrachter selbst eine Antwort zu erhoffen vermögen. Ihre Werke sind Ausschnitt, Schachtel und unbeschreibliche Wirklichkeit zugleich.In ihren Bildern sieht man all das, wovor der Mensch versucht sich zu entziehen und gleichzeitig suggerieren die Werke dem Betrachter, dass es erhellend und aufdeckend ist, genau dort hinzusehen.
Die Bilder der drei Künstler geben jedem Besucher die Aufgabe, durch diesen selbst vollendet zu werden. Keines der ausgestellten Bilder hofiert den Betrachter, sondern bringt diesen vielmehr in einen Prozess des Aushandelns, ohne zu wissen, wo diese Entfaltung enden wird.
Der Galerieleiter Dr. Yorck Walpuski bedankte sich abschließend bei den Künstlern und den Gästen bevor er diesen die musikalische Begleitung des Abends vorstellte. Das Santa-Quartett spielte zum wiederholten Male und zur Freude der anwesenden Besucher im Wilhelminenhaus Kiel und untermalte die Vernissage mit klassischer Musik. Zu dem Quartett zählt nicht nur die im OP-Zentrum Wilhelminenhaus leitende Anästhesistin Dr. Marianne Ulmer-Biallas (2. Violine), sondern auch der Leiter des Quartetts Johann Santa (1.Violine), Dr. Enno Wilms (Viola) und Prof. Harm Wilms (Cello). Bis zum späten Abend haben die Gäste die neue Ausstellung angeschaut und im regen Austausch mit den Künstlern und den Pressevertretern über die ausgestellten Werke gesprochen.
Text: Sonja Nökel
Die Galerie Wilhelminenhaus lädt jeden Interessierten dazu ein, sich selbst ein Bild von der aktuellen Ausstellung zu machen. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Mit den besten Grüßen,
Ihre Galerie Wilhelminenhaus
Galerie Wilhelminenhaus, Wilhelminenstr. 43, Kiel. Eintritt frei. Bis 27. März.
Geöffnet Mo-Do 9-18 Uhr, Fr 9-16 Uhr.
Infos Tel. 0171/524-6653, www.galerie-wilhelminenhaus.de und www.facebook.com/galerie.wilhelminenhaus.
Cora Korte
Manfred Korte
Suscha Korte